Modellhafte Darstellung des neuen hocheffizienten und modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks, das Evonik im Chemiepark Marl errichten wird.
Modellhafte Darstellung des neuen hocheffizienten und modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks, das Evonik im Chemiepark Marl errichten wird.
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Grundstein für neues Gaskraftwerk in Marl gelegt

Mit der offiziellen Grundsteinlegung für das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk läutet Evonik im Chemiepark Marl zugleich das Ende der Strom- und Dampferzeugung auf Basis von Steinkohle ein.

Arbeiten am Gas- und Dampfturbinenkraftwerk laufen planmäßig

Thomas Wessel, Mitglied des Vorstands von Evonik, Dr. Jochen Eickholt, designierter Vorstand Siemens Energy AG, Dr. Rainer Fretzen, Geschäftsführer der Evonik Technology & Infrastructure GmbH, Heiko Mennerich, bei Evonik Leiter des Geschäftsgebietes Energy & Utilities, Dr. Jörg Harren, Standortleiter des Chemieparks Marl, und Werner Arndt, Bürgermeister der Stadt Marl, platzierten heute gemeinsam eine Zeitkapsel als Grundstein auf dem Baufeld. Die Bauarbeiten für das Kraftwerk, das in zwei Blöcken Strom und Dampf hochflexibel und ressourceneffizient in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen wird, liegen im Plan. Seine Inbetriebnahme ist für 2022 geplant.

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: „Die Investitionen im Chemiepark Marl sind ein starkes Signal über Stadtgrenzen hinweg. Mit dem Bau des hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes wird langfristig eine klimafreundliche Energieversorgung sichergestellt und hochqualifizierte Arbeitsplätze gesichert. Das zeigt: Nordrhein-Westfalen ist weiterhin der richtige Ort für moderne Industrieunternehmen, für innovative Produktion und zukunftsfeste Arbeitsplätze.“

Thomas Wessel (2.v.r.), Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik, Dr. Jochen Eickholt (3.v.r.), designierter Vorstand Siemens Energy AG, Dr. Rainer Fretzen (3.v.l.), Vorsitzender der Geschäftsführung der Evonik Technology & Infrastructure GmbH, Heiko Mennerich (rechts), Leiter des Geschäftsgebiets Energy & Utilities von Evonik, Dr. Jörg Harren (links), Standortleiter des Chemieparks Marl von Evonik, und Werner Arndt (2.v.l.), Bürgermeister der Stadt Marl, bei der Grundsteinlegung des neuen Gas- und Dampfkraftwerks von Evonik. (Foto: Evonik)
Thomas Wessel (2.v.r.), Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik, Dr. Jochen Eickholt (3.v.r.), designierter Vorstand Siemens Energy AG, Dr. Rainer Fretzen (3.v.l.), Vorsitzender der Geschäftsführung der Evonik Technology & Infrastructure GmbH, Heiko Mennerich (rechts), Leiter des Geschäftsgebiets Energy & Utilities von Evonik, Dr. Jörg Harren (links), Standortleiter des Chemieparks Marl von Evonik, und Werner Arndt (2.v.l.), Bürgermeister der Stadt Marl, bei der Grundsteinlegung des neuen Gas- und Dampfkraftwerks von Evonik. (Foto: Evonik)

Zukunftsfähige Aufstellung der Energieversorgung

„Hier entsteht Zukunft für den Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland. Die chemische Industrie liefert auf große Herausforderungen des 21. Jahrhunderts überzeugende Antworten. Viele reden über Verbesserungen. Wir ermöglichen sie. Wir verwirklichen sie. Mit dem Grundstein für unser neues Kraftwerk legen wir nicht nur das Fundament für eine auch in Zukunft sichere Energieversorgung der Produktion im Chemiepark Marl, sondern auch für einen signifikanten Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit“, betont Thomas Wessel. Mit dem neuen, hocheffizienten und modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk wird Evonik ein altes Steinkohlekraftwerk ersetzen. Der Schritt senkt den CO2-Ausstoß des Spezialchemiekonzerns um bis zu eine Million Tonnen pro Jahr und reduziert die direkten jährlichen Treibhausgasemissionen seiner Anlagen weltweit um fast ein Fünftel – ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung des zentralen Klimaziels von Evonik, die absoluten Treibhausgasemissionen bis 2025 zu halbieren.

Generalunternehmer ist Siemens Gas and Power, der gemeinsam mit dem internen Partner Siemens Financial Services die Planung und Errichtung der Anlagen verantwortet. Dr. Jochen Eickholt: „Wir freuen uns, Evonik bei der Reduzierung ihrer Emissionen zu unterstützen. Der Bau dieses Kraftwerks zeigt, dass Siemens die Dekarbonisierung in Deutschland vorantreibt. Effiziente – für die Anforderungen der Digitalisierung gerüstete – Industriekraftwerke in Kombination mit maßgeschneiderten Finanzierungen sind dabei ein wichtiger Schritt.“

Weiteres Gas- und Dampfkraftwerk geplant

Dr. Rainer Fretzen kündigte für Evonik bei der heutigen Grundsteinlegung zudem den Bau eines weiteren Gas- und Dampfturbinenkraftwerks im Chemiepark Marl an, das ein renovierungsbedürftiges Reservegaskraftwerk vor Ort ersetzen wird. Die Bauarbeiten werden noch im Sommer 2020 beginnen, damit es ebenfalls 2022 in Betrieb gehen kann. Die beiden neuen Anlagen erbringen mit einem Gesamtnutzungsgrad von über 90 Prozent eine Leistung von insgesamt 270 Megawatt Strom (dem Bedarf von ungefähr 750.000 Haushalten) und können bis zu 660 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen. Alle Kraftwerke werden künftig im Verbund aus einem zentralen Leitstand betrieben.

Nach der neuen Produktionsanlage für Polyamid 12 treibt Evonik damit eine weitere Großinvestition im Chemiepark Marl voran. Fretzen: „Mit den neuen Kraftwerken stellen wir die Energieversorgung auf Basis moderner und effizienter Gas- und Dampfturbinentechnologie zukunftsfähig auf.“ Heiko Mennerich betont: „Das Bauprojekt flankiert die Weiterentwicklung des Chemieparks. Dabei stehen die Aspekte Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Einklang.“

Die neue Kraftwerksstruktur ist auf die optimale Versorgung des Standorts mit Dampf ausgelegt. Zudem ermöglicht sie bei Ausfällen im öffentlichen Stromnetz für den Chemiepark Marl einen Inselbetrieb – die Kraftwerke können also Anlagen, die auf eine ununterbrochene Versorgung besonders angewiesen sind, selber mit Strom oder Dampf weiterversorgen. Die flexible Laststeuerung der Kraftwerke kann darüber hinaus einen Beitrag leisten, schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz auszugleichen – ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein für die Energiewende. Aus dem Dampfverbundnetz des Standorts erhalten außerdem rund 2.000 Marler Haushalte auch zukünftig Fernwärme.

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