Pressemitteilung
Unternehmen
25. September 2023

Evonik stellt Division TI neu auf und schneidert die Verwaltung um

  • Division TI stellt Technologie- und Infrastruktur-Aktivitäten getrennt auf
  • Technologiekompetenz wird global gebündelt und weiter gestärkt
  • Standorte Marl, Antwerpen und Wesseling sollen jeweils eigenständig aufgestellt werden
  • Verwaltung wird maßgeschneidert und deutlich schlanker auf die Bedürfnisse der operativen Geschäfte ausgerichtet

Essen. Evonik stellt zwei große Bereiche strategisch neu auf, um die Ressourcen noch stärker auf die operativen Geschäfte der drei Wachstumsdivisionen zu fokussieren. Zum einen spaltet sich die Division Technology & Infrastructure (TI) in zwei Bereiche auf, für die Evonik unterschiedliche Zukunftsperspektiven verfolgt. Zum anderen werden sämtliche Verwaltungsfunktionen einem ausführlichen Analyseprozess unterzogen und anschließend maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der operativen Geschäfte ausgerichtet.

„Wir haben bei der Transformation unseres Portfolios hin zur Spezialchemie in den vergangenen Jahren große Schritte gemacht“, sagt Vorstandschef Christian Kullmann. „Nun gilt es,unsere Infrastruktur- und Verwaltungsaktivitäten so aufzustellen, dass wir uns voll auf das fokussieren können, was Evonik im Wettbewerb wirklich differenziert: unsere operativen Geschäfte und deren Innovationsstärke, Kundennähe und Nachhaltigkeit."

Das Unternehmen plant, die Leistungen der Division TI künftig in standortübergreifende Technologie- und standortbezogene Infrastruktur-Aktivitäten aufzuteilen. Diese organisatorische Trennung der Division ermöglicht eine differenziertere Steuerung der jeweiligen Leistungen, reduziert die Komplexität von TI und wird den unterschiedlichen Anforderungen der Technologie- und Infrastruktur-Aktivitäten besser gerecht. Die Technologie-Aktivitäten in den Bereichen Verfahrenstechnik, Engineering, Strategische Energiewirtschaft und Digitalisierung der Produktion verfügen über einzigartiges fachliches Know-how. Hier differenziert sich Evonik als Spezialchemieunternehmen im Wettbewerb, da in diesen Einheiten wichtige Beiträge zur Erfüllung der ambitionierten Innovations- und Nachhaltigkeitsziele geleistet werden.

„Wir bauen hier sprichwörtlich an der Zukunft von Evonik“, sagt Christian Kullmann. Deshalb sollen diese Aktivitäten rund um Verfahrenstechnik und im Engineering in Zukunft global und standortunabhängig gebündelt und innerhalb der Division TI funktional eigenständig aufgestellt werden. „Spezialchemie heißt Top-Technologie. Die neue Aufstellung ermöglicht es uns, unser Know-how im Zuge unserer nachhaltigen Transformation permanent weiterzuentwickeln“, sagt Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Wessel.

Die Infrastruktur-Aktivitäten sind standortgebunden, etwa die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur und Dienstleistungen wie Logistik, technischem Service, Werkstätten und Werkschutz. „Unsere Produktion ist die Herzkammer von Evonik, die Infrastruktur ist unser Arteriensystem“, sagt Kullmann. „Deshalb müssen wir sie weiterentwickeln und ihre Zukunftskraft voll entfalten.“

Im Sinne dieser Weiterentwicklung geht TI nun den nächsten Schritt: Die Infrastruktur-Aktivitäten an den drei Standorten Marl, Antwerpen und Wesseling sollen bis Ende 2025 in eigenständigen Gesellschaften aufgestellt werden. Die Aufstellung als lokal gesteuerte Profit Center, konsequent ausgerichtet auf Effizienz, ermöglicht es ihnen, Komplexität zu reduzieren, ihre Strategien individuell weiterzuentwickeln und Wert zu generieren.

Die Aufstellung in unabhängigen Gesellschaften und ihre unternehmerische Eigenständigkeit bieten jedem einzelnen Standort in Zukunft eine höhere Handlungsfähigkeit für die eigene strategische Weiterentwicklung. 

„Evonik wird sich künftig auf Investitionen in die operativen Geschäfte der Spezialchemie konzentrieren. Denn klar ist: Jeder Euro, den wir in Forschung und Entwicklung und in unsere Wachstumsgeschäfte stecken, stärkt nicht nur unser operatives Geschäft, sondern auch unsere Standorte“, sagt Kullmann.

Die Infrastruktur-Aktivitäten von Evonik sind langfristig stabil, aber auch kapitalintensiv. Daher ist es wichtig, dass die Standorte künftig in der Lage sind, sich stärker als bisher, alternative Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen oder Partnerschaften einzugehen. Dies gilt insbesondere für notwendige Investitionen in die nachhaltige Transformation. Eine individuelle Aufstellung an den drei Standorten Marl, Antwerpen und Wesseling schafft dafür die besten Voraussetzungen.

„Die TI und deren Beschäftigte leisten an unseren Standorten Tag und Nacht sehr gute Arbeit“, sagt Wessel. „Wir werden ihnen die beste Perspektive für die Zukunft geben.“ 

Im Anschluss an die eigenständige Aufstellung der Infrastruktur-Aktivitäten an den drei Standorten wird Evonik ergebnisoffen prüfen, welche individuellen Modelle jedem einzelnen Standort die besten Finanzierungsmöglichkeiten bieten. Vom vollständigen Verbleib im Konzern über Partnerschafts- und Joint-Venture-Modelle bis zur Abgabe werden alle Optionen geprüft. Durch diesen Schritt können die Standorte ihre Stärken weiter ausbauen und Zukunftsinvestitionen umsetzen. Die Zusage zum grundsätzlichen Verbleib der TI im Konzern bis Mitte 2027 gilt weiter. 

Bis Ende 2024 soll die TI-interne Umorganisation in standortübergreifende Technologie- und standortbezogene Infrastruktur-Aktivitäten abschließend vollzogen werden. In der zweiten Jahreshälfte 2025 erfolgt dann die Überführung in die legale Eigenständigkeit der Infrastruktur-Einheiten an den Standorten Marl, Wesseling und Antwerpen.

Parallel zur Neuaufstellung der TI stellt Evonik auch die Verwaltung neu auf. Hierzu startet am 1. Oktober das interne Programm „Evonik Tailor Made“. In einer ersten Phase werden die aktuellen Strukturen umfassend analysiert, in einer zweiten Phase sollen dann im kommenden Jahr deutlich schlankere Strukturen entworfen und umgesetzt werden. „Evonik verfügt über sehr viele Organisationseinheiten, eine vergleichsweise geringe Führungsspanne und komplizierte Matrix-Strukturen“, sagt Kullmann. „Das ist zu komplex und zu teuer. Daher werden wir die Verwaltung auf einem weißen Blatt Papier neu skizzieren und maßgeschneidert darauf fokussieren, unseren operativen Geschäften zu dienen.“ Der Umbau der Strukturen startet bereits 2024, abgeschlossen werden soll der Prozess im Jahr 2026.

Der Schutz vor betriebsbedingten Beendigungskündigungen bei Evonik in Deutschland bis Ende 2032 bleibt bestehen und gilt sowohl für die Neuaufstellung der TI, als auch für das Programm Evonik Tailor Made.
 

Informationen zum Konzern

Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern ist in über 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 18,5 Mrd. € und ein Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von 2,49 Mrd. €. Dabei geht Evonik weit über die Chemie hinaus, um den Kunden innovative, wertbringende und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Rund 34.000 Mitarbeiter verbindet dabei ein gemeinsamer Antrieb: Wir wollen das Leben besser machen, Tag für Tag.

Über Technology und Infrastructure

Technology & Infrastructure (TI) bündelt technische Expertise und Services rund um die Produktion und ist Treiber von Innovation und  Digitalisierung im produktionsnahen Umfeld. Die Division betreibt acht Standorte in Deutschland und Belgien. Ihre Dienstleistungen bietet TI als Standortbetreiber sowohl Evonik-intern als auch anderen Unternehmen auf dem Werksgelände an. Weltweit können Kunden über die Hubs Mobile, USA, und Shanghai, China, auf Services und Know-how von Technology & Infrastructure zurückgreifen. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die Division mit rund 8.300 Mitarbeitern einen Außenumsatz von 1,5 Mrd. Euro.
Die Transformation von Evonik, etwa die geplante Abgabe von Performance Intermediates, wird die Kundenstruktur von TI künftig deutlich verändern. An einigen Standorten wird der mit Abstand größte Anteil dann externes Geschäft sein.
 

Rechtlicher Hinweis

Soweit wir in dieser Pressemitteilung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Prognosen oder Erwartungen der Aussagen mit bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheit verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können je nach Veränderung der Rahmenbedingungen abweichen. Weder Evonik Industries AG noch mit ihr verbundene Unternehmen übernehmen eine Verpflichtung, in dieser Mitteilung enthaltene Prognosen, Erwartungen oder Aussagen zu aktualisieren.