Pressemitteilung
Corporate Press
17. März 2008

Vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2007

Erfolgreiches Jahr 2007: Evonik übertrifft Erwartungen deutlich

  • Umsatz legt um 2 % auf 14,4 Mrd. Euro zu
  • EBIT steigt um 14 % auf 1,3 Mrd. Euro
  • Verschuldung deutlich um 0,8 Mrd. Euro auf 4,6 Mrd. Euro abgebaut

Essen, 17. März 2008 – Evonik Industries AG legt vorläufige Konzernzahlen für das erste abgeschlossene Geschäftsjahr unter neuem Namen vor.

„Wir freuen uns über eine gelungene Premiere. Unsere Strategie stimmt. Das Ergebnis ist richtig gut. Wir haben unsere Ziele deutlich übertroffen und schaffen Wert“, erklärte Dr. Werner Müller, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG. „Mit diesem erfolgreichen Geschäftsjahr ist Evonik für den Gang an den Kapitalmarkt gut vorbereitet.“

Überproportionale Ergebnissteigerung 

Der Umsatz stieg trotz der Abgabe von Randaktivitäten und Belastungen aus Währungseffekten um 2 Prozent auf 14.430 Mio. Euro (Vorjahr: 14.125 Mio. Euro). 60 Prozent des Umsatzes wurden außerhalb Deutschlands erwirtschaftet.

Das EBIT vor Sondereinflüssen kletterte um 14 Prozent auf 1.348 Mio. Euro (Vorjahr: 1.179 Mio. Euro). Dieses sehr gute Ergebnis wurde erzielt, obwohl bei Evonik seit dem 1. Januar 2007 erstmals weitere Kosten der Konzernführung (Corporate Center) entstanden. Diese vorher bei der ehemaligen Muttergesellschaft RAG Aktiengesellschaft angefallenen Kosten beliefen sich im Jahr 2006 auf 111 Mio. Euro.

Zu der EBIT-Steigerung trugen alle drei Geschäftsfelder bei. So profitierte das Geschäftsfeld Chemie von einer höheren Mengennachfrage, verbesserten Verkaufspreisen, geringeren Abschreibungen sowie erfolgreichen Restrukturierungen der letzten Jahre und erzielte ein um 16 Prozent über dem Vorjahr liegendes EBIT. Im Geschäftsfeld Energie führten insbesondere die gute Entwicklung der Auslandskraftwerke sowie der Verkaufsgewinn aus der Verringerung der Beteiligung an dem philippinischen Kraftwerk Mindanao zu einem operativen Ergebnisanstieg um 15 Prozent. Die Optimierung von Prozessen und Organisationsstrukturen im Geschäftsfeld Immobilien hatten einen leichten Anstieg des EBIT zur Folge.

„Evonik hat mit seinem Portfoliomix aus stabilen Ertragsbringern und dynamischen Wachstumstreibern sehr gute Resultate erzielt“, so Müller weiter.

Konsequente Ausrichtung auf profitables Wachstum und Wertsteigerung

Mit seinen Antworten auf Megatrends wie Energieeffizienz, Gesundheit & Wellness sowie Globalisierung & Demografie erschließt Evonik wachsende Zukunftsmärkte. Für Sachinvestitionen ist im Jahr 2008 ein Gesamtbetrag von rund 1,5 Mrd. Euro vorgesehen. Insgesamt sind im Zeitraum 2008 bis 2010 Sachinvestitionen in Höhe von 4,0 Mrd. Euro vorgesehen. So entsteht derzeit für den attraktiven asiatischen Markt in Schanghai, China, eine große Verbundanlage zur Herstellung hoch veredelter Spezialkunststoffe. Zudem soll in den nächsten Jahren die gute Position im attraktiven Fotovoltaikmarkt durch Investitionen in Höhe eines dreistelligen Millionen-Euro-Betrags verstärkt werden. In Duisburg-Walsum baut Evonik das modernste Steinkohlekraftwerk Europas mit einer Leistung von 750 Megawatt und einem Wirkungsgrad von mehr als 45 %. Weitere Kraftwerke plant Evonik in der Türkei und in Südostasien zu errichten.

Forschung, Entwicklung und Innovation sind Schlüsselelemente der Evonik-Strategie für dauerhafte Wertschaffung und profitables Wachstum. Rund 20 Prozent des Umsatzes im Geschäftsfeld Chemie basieren auf Produkten, Anwendungen und Verfahren, die jünger als fünf Jahre sind. Die gesamten Aufwendungen von Evonik für Forschung & Entwicklung beliefen sich im Geschäftsjahr 2007 auf 307 Mio. Euro. „Als der kreative Industriekonzern aus Deutschland werden wir auch in Zukunft kräftig in Forschung und Entwicklung investieren“, kommentiert Müller.

Kapitalkosten deutlich übertroffen 

Mit einem ROCE (Kapitalrendite) von 9,5 Prozent wurden trotz des höheren gebundenen Kapitals (Capital Employed) für das Geschäftsjahr 2007 sowohl die Kapitalkosten in Höhe von 8 Prozent als auch der Vorjahreswert von 8,4 Prozent deutlich übertroffen. Der Wertbeitrag für 2007 – definiert als positive Differenz zwischen ROCE und Kapitalkosten bezogen auf das Capital Employed – beträgt 207 Mio. Euro. Dazu leisteten alle Geschäftsfelder positive Beiträge.

Verbesserter Cashflow – solide Bilanz 

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich aufgrund der guten operativen Entwicklung um 6 Prozent auf 1.215 Mio. Euro (Vorjahr: 1.142 Mio. Euro). Hinzu kamen weitere Mittelzuflüsse aus Veräußerungen von Randaktivitäten in Höhe von über 1 Mrd. Euro. Daraus bestritt Evonik die Sachinvestitionen in Höhe von 1.032 Mio. Euro. Dieses Investitionsvolumen lag sowohl über dem Vorjahreswert von 935 Mio. Euro als auch über den Abschreibungen von 862 Mio. Euro. Den hohen Cashflow nutzte Evonik zudem, um die Nettofinanzschulden im Vergleich zum Jahresende 2006 um 0,8 Mrd. Euro auf 4,6 Mrd. Euro zurückzuführen. „Evonik ist auch bilanziell gut aufgestellt und solide finanziert“, sagte Heinz-Joachim Wagner, Finanzvorstand der Evonik Industries AG.

Mehr Kundennähe und Effizienz durch weiter gestraffte Strukturen

Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung hat Evonik die Konzentration auf Kerngeschäfte konsequent fortgesetzt und Strukturen gestrafft: Nach der Verschlankung der Steuerungs- und Verwaltungsfunktionen des Gesamtkonzerns und der Optimierung der Strukturen im Geschäftsfeld Immobilien zum Jahresbeginn 2007 folgte Ende des Jahres die Neuorganisation des Geschäftsfelds Chemie. Die Zusammenlegung der zwölf Geschäftsbereiche auf sechs zum 1. Januar 2008 soll hier zu noch größerer Effizienz und Marktnähe führen. Auch die Potenziale in Marketing und Vertrieb wurden gebündelt und die Kundenorientierung weiter verstärkt.

Glossar
EBITDA = EBIT vor Abschreibungen, Wertminderungen und Sondereinflüssen
EBIT = Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Sondereinflüssen

Evonik-Konzern: Ergebnisrechnung im Überblick

Weitere Erläuterungen zum Ergebnis 

Das Geschäftsfeld Chemie erzielte ein organisches Wachstum von 9 Prozent; bei weltweit starker Mengennachfrage konnte ein Teil der gestiegenen Rohstoff- kosten über Erhöhungen der Verkaufspreise an die Kunden weitergegeben werden. Nach Berücksichtigung von Währungs- und Konsolidierungseffekten ergab sich im Geschäftsfeld Chemie ein Umsatzanstieg von 3 Prozent. Das Geschäftsfeld Energie erwirtschaftete mengen- und preisbedingt einen Umsatz von 9 Prozent über Vorjahr. Geringere umsatzwirksame Verkäufe von Wohneinheiten führten im Geschäftsfeld Immobilien zu einem Umsatzrückgang. Das neutrale Ergebnis fortgeführter Aktivitäten im Geschäftsjahr 2007 in Höhe von minus 370 Mio. Euro (Vorjahr: minus 517 Mio. Euro) umfasst vor allem Wertminderungen auf die Dachmarke Degussa, bedingt durch die Einführung der neuen Marke Evonik, sowie Aufwendungen für die Neustrukturierung des Konzerns und für den geplanten Gang an den Kapitalmarkt.

Die Verbesserung des Zinsergebnisses um 19 Mio. Euro auf minus 451 Mio. Euro wurde wesentlich verursacht durch den Rückgang der Nettofinanzschulden. Die deutlich verbesserte operative Ergebnislage führte zu einer erheblichen Steigerung des Ergebnisses vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten von 192 Mio. Euro auf 527 Mio. Euro.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten von 630 Mio. Euro umfasst im Wesentlichen die Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf der Bergbautechnik und Gasdistribution. Der hohe Vorjahreswert von 1.311 Mio. Euro enthielt vor allem die Veräußerungsergebnisse der Bauchemie und von Food Ingredients.

Aufgrund des im Vorjahr angefallenen hohen Ergebnisses nicht fortgeführter Aktivitäten blieb das Ergebnis vor Ertragsteuern im Geschäftsjahr 2007 mit 1.157 Mio. Euro um 23 Prozent unter dem Wert des Jahres 2006. Die Ertragsteuerquote fortgeführter Aktivitäten von 30 Prozent lag aufgrund eines Steuerertrags von 49 Mio. Euro aus der Absenkung des Steuersatzes für die Ermittlung der latenten Steuern durch die Unternehmenssteuerreform 2008 unter dem Konzernsteuersatz von 39 Prozent. Bei den Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten wirkten sich steuerfreie Veräußerungserlöse aus.

Infolge der hohen Veräußerungsgewinne des Vorjahres ging auch das Konzernergebnis nach Abzug von Ertragsteuern und Minderheitenanteilen erwartungsgemäß um 16 Prozent auf 876 Mio. Euro (Vorjahr: 1.046 Mio. Euro) zurück.

Entwicklung in den Segmenten

Technology Specialties 

Der Umsatz von Technology Specialties erhöhte sich um 2 Prozent auf 4.898 Mio. Euro. Bereinigt um Veränderungen des Konsolidierungskreises, im Wesentlichen von im Geschäftsjahr 2006 veräußerten Randaktivitäten, betrug der Umsatzanstieg 4 Prozent. Hierzu steuerten höhere Mengen und Anhebungen der Verkaufspreise aus der Weitergabe der bereits in den vergangenen zwei Jahren drastisch gestiegenen Rohstoffkosten jeweils 3 Prozentpunkte bei, während der Währungskurseinfluss den Umsatzanstieg bremste. Das EBIT kletterte um 14 Prozent auf 454 Mio. Euro. Zu diesem Ergebnisanstieg trugen neben der deutlich höheren Nachfrage und den verbesserten Verkaufspreisen auch die erfolgreichen Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen bei. Darüber hinaus gingen die Abschreibungen auf Vermögenswerte zurück, die im Rahmen der Kaufpreisallokation beim Erwerb der Evonik Degussa GmbH aktiviert wurden. Die beiden Geschäftsbereiche Industrial Chemicals und Inorganic Materials erzielten über Vorjahr liegende Ergebnisse.

Consumer Solutions

Das Jahr 2007 ist für Consumer Solutions insgesamt erfreulich verlaufen. Die Produkte waren weltweit stark nachgefragt, zudem konnten teilweise höhere Verkaufspreise durchgesetzt werden. Ohne Berücksichtigung der Veränderungen des Konsolidierungskreises, insbesondere von im Geschäftsjahr 2006 abgegebenen Aktivitäten, legte der Umsatz um 8 Prozent auf 2.871 Mio. Euro zu. Die höheren Absatzmengen sowie erfolgreich umgesetzte Restrukturierungsmaßnahmen ließen das EBIT um 12 Prozent auf 219 Mio. Euro ansteigen. Die beiden Geschäftsbereiche haben sich jedoch unterschiedlich entwickelt: Im Geschäftsbereich Health & Nutrition konnte das Ergebnis bei deutlich gestiegener Mengennachfrage erheblich verbessert werden. Das Ergebnis des Geschäftsbereichs Consumer Specialties blieb dagegen aufgrund der schwierigen Marktsituation für Superabsorber unter dem Vorjahreswert.

Specialty Materials 

Getragen von einer spürbar höheren Mengennachfrage stieg der Umsatz von Specialty Materials um 5 Prozent auf 3.027 Mio. Euro. In dem positiven Umfeld wurden die Verkaufspreise weiter an die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Rohstoffkosten angepasst. Gegenläufig wirkte der schwache US-Dollar. Das EBIT konnte mengen- und preisbedingt um 22 Prozent auf 288 Mio. Euro verbessert werden. Darüber hinaus gingen die Abschreibungen auf Vermögenswerte zurück, die im Rahmen der Kaufpreisallokation beim Erwerb der Evonik Degussa GmbH aktiviert wurden. Der Geschäftsbereich Coatings & Additives steuerte ein spürbar über dem Vorjahr liegendes Ergebnis bei. Die gute Entwicklung im Geschäftsbereich Performance Polymers wurde dagegen von dem schwächeren US-Dollar-Kurs und den zuletzt deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen für Methanol belastet und erreichte nur die Vorjahreshöhe.

Energy

Der Umsatz des Segments Energy konnte um 9 Prozent auf 2.799 Mio. Euro gesteigert werden. Dazu trug ein höherer Mengenabsatz bei, insbesondere aufgrund des Ende 2006 in Betrieb genommenen Kraftwerks Mindanao, Philippinen. Hinzu kamen höhere Kohlepreise, da die Kohleeinstandskosten vertragsgemäß an die Abnehmer weitergegeben wurden. Negativ wirkten Währungseffekte, wobei vor allem die Schwäche des US-Dollar belastete. Das EBIT konnte um 15 Prozent auf 448 Mio. Euro verbessert werden. Maßgeblich hierfür war die erfolgreiche Entwicklung der Auslandskraftwerke, die insbesondere von dem ersten Ganzjahresergebnis aus dem Kraftwerk Mindanao profitierten. Zudem wurde im November 2007 ein einmaliger Gewinn aus dem Verkauf der 34%-Anteile an der philippinischen Projektgesellschaft an den lokalen Partner erzielt.

Real Estate 

Der Umsatz des Segments Real Estate verringerte sich um 12 Prozent auf 409 Mio. Euro. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren umsatzwirksamen Verkäufen von Wohneinheiten im Rahmen des Portfolio-Managements und des Bauträgergeschäfts. Das EBIT konnte um 1 Prozent auf 118 Millionen Euro gesteigert werden. Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere deutliche Kosteneinsparungen aus der erfolgten Reorganisation und der verbesserten Bewirtschaftungseffizienz.

Informationen zum Konzern

Evonik Industries ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien. Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Spezialchemie, Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbaren Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Kreativität, Spezialistentum, kontinuierliche Selbsterneuerung und Verlässlichkeit sind unsere Stärken. Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Rund 43.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von rund 14,4 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von über 1,3 Milliarden Euro.

Rechtlicher Hinweis

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