Pressemitteilung
Corporate Press
18. August 2008

Eckdaten 1. Januar – 30. Juni 2008

  • Dr. Werner Müller, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG: „Evonik hat sich auch im ersten Halbjahr gut geschlagen.“
  • Umsatzplus von 11 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro.
  • Operatives Ergebnis (EBIT) steigt deutlich um 17 Prozent auf 869 Millionen Euro.
  • Ausblick für Gesamtjahr leicht angehoben.

„Evonik hat sich auch im ersten Halbjahr gut geschlagen und den widrigen weltwirtschaftlichen Entwicklungen getrotzt“, kommentierte Dr. Werner Müller, Vorstandsvorsitzender von der Evonik Industries AG, die heute präsentierten Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2008. Der Essener Industriekonzern hat trotz der Herausforderungen durch die US-Finanzkrise, gestiegener Rohstoffpreise und eines schwachen US-Dollars sowohl Umsatz als auch Ergebnis zweistellig steigern können. Vor allem operativ lief es für Evonik sehr gut. „Die guten Zahlen unterstreichen die Stärke unseres Portfolios. Unsere drei Säulen sind wetterfest“, so Müller.

Der Evonik-Konzern steigerte seinen Umsatz von Januar bis Juni 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 7.926 Millionen Euro (Vorjahr: 7.166 Millionen Euro). Noch stärker als den Umsatz verbesserte Evonik in den ersten sechs Monaten 2008 das EBIT (Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Sondereinflüssen). Zu der signifikanten Steigerung um 17 Prozent auf 869 Millionen Euro (Vorjahr: 742 Millionen Euro) trugen alle drei Geschäftsfelder mit höheren Ergebnissen bei.
Insgesamt bewirkte die erfreuliche operative Ergebnisentwicklung ein gutes Konzernergebnis von 522 Millionen Euro. Der Vorjahreswert von 715 Millionen Euro hatte hohe positive Einmaleffekte enthalten, insbesondere Veräußerungsgewinne aus der Abgabe der Bergbautechnikgesellschaft DBT.

Umsätze wachsen in allen drei Geschäftsfeldern

Das Geschäftsfeld Chemie erwirtschaftete ein organisches Wachstum von 12 Prozent, wozu gestiegene Preise 8 Prozentpunkte und höhere Mengen 4 Prozentpunkte beitrugen. Bereinigt um Währungseffekte (minus 4 Prozentpunkte) und Änderungen im Konsolidierungskreis (plus 3 Prozentpunkte) erhöhte sich der Umsatz in diesem Geschäftsfeld um 11 Prozent auf 5.873 Millionen Euro. Im Geschäftsfeld Energie stieg der Umsatz im Wesentlichen aufgrund höherer Kohlepreise, die den Kunden weiterbelastet wurden, um 16 Prozent auf 1.713 Millionen Euro (Vorjahr: 1.472 Millionen Euro). Der Umsatz des Geschäftsfelds Immobilien legte um 4 Prozent auf 170 Millionen Euro (Vorjahr: 164 Millionen Euro) zu.

Starker EBIT-Anstieg in allen Geschäftsfeldern 

Das EBIT des Geschäftsfelds Chemie stieg kräftig um 17 Prozent auf 608 Millionen Euro (Vorjahr: 522 Millionen Euro). Maßgeblich hierfür waren vor allem die deutlich höhere Mengennachfrage, eine gestiegene Kapazitätsauslastung und die erfolgreichen Restrukturierungen der vergangenen Jahre. Belastend wirkte der starke Euro. Die zum Teil deutlich verbesserten Verkaufspreise wurden durch die erneut erheblich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten aufgezehrt. Der interne Rohstoffkostenindex, der die Preisentwicklung der wesentlichen im Geschäftsfeld Chemie eingesetzten Rohstoffe wiedergibt, legte im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19 Prozent zu. Die Energiekosten erhöhten sich um 11 Prozent.

Das Geschäftsfeld Energie steigerte sein EBIT um 13 Prozent auf 301 Millionen Euro (Vorjahr: 267 Millionen Euro). Hierzu trugen insbesondere höhere Ergebnisse der Auslandskraftwerke, verbesserte Ergebnisse aus frei vermarktbaren Stromerzeugungsleistungen der Inlandskraftwerke sowie gestiegene Ergebnisse aus dem Kohlehandel bei, während Wechselkurseffekte den Anstieg schmälerten.

Das EBIT des Geschäftsfelds Immobilien erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 39 Millionen Euro deutlich auf 86 Millionen Euro. Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf die erstmalige Einbeziehung des Ergebnisses der seit Dezember 2007 at Equity bilanzierten THS sowie auf Veräußerungsgewinne aus bereits im vergangenen Jahr vereinbarten und im ersten Quartal 2008 durchgeführten Verkäufen von Gewerbeimmobilien.

Kräftige Investitionen 
 
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten blieb im ersten Halbjahr 2008 mit 175 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 407 Millionen Euro. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einem spürbaren Anstieg des Net Working Capital und höheren Ertragsteuerzahlungen. Die Sachinvestitionen lagen mit 437 Millionen Euro sowohl um 8 Prozent über dem Vorjahreswert von 406 Millionen Euro als auch über den Abschreibungen des ersten Halbjahres 2008 von 411 Millionen Euro (Vorjahr: 423 Millionen Euro). Die Nettofinanzschulden wurden im Vergleich zum Jahresende 2007 um 0,3 Milliarden Euro auf 4,4 Milliarden Euro zurückgeführt.

Ausblick für Gesamtjahr 2008 leicht angehoben 

Evonik geht für das zweite Halbjahr 2008 von einem weiterhin wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld aus mit hohen Rohstoff- und Energiepreisen, zunehmenden Inflationstendenzen sowie Belastungen durch den starken Euro. Darüber hinaus sind negative Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Realwirtschaft nicht auszuschließen. Aufgrund des guten ersten Halbjahres erhöht Evonik dennoch leicht den Ausblick: Für das Gesamtjahr 2008 wird beim Umsatz jetzt ein Zuwachs im hohen einstelligen Bereich erwartet. Auch für das EBIT geht das Unternehmen von einem leichten Anstieg aus, wobei der Vorjahreswert sogar durch positive Sondereffekte beeinflusst war.

Evonik-Konzern: Ergebnisrechnung im Überblick

Entwicklung in den Segmenten

Technology Specialties 

Im Segment Technology Specialties erhöhte sich der Umsatz um 18 Prozent auf 2.749 Millionen Euro. Dies ist maßgeblich auf deutliche Preisverbesserungen und spürbare Mengensteigerungen zurückzuführen, während der starke Euro den Zuwachs schmälerte. Zusätzlich hat sich die erstmalige Einbeziehung der Ende Oktober 2007 vollständig übernommenen US-amerikanischen Degussa Engineered Carbons positiv ausgewirkt. Das EBIT stieg um 11 Prozent auf 268 Millionen Euro. Der Geschäftsbereich Industrial Chemicals profitierte von der spürbar gestiegenen Mengennachfrage sowie verbesserten Margen und erwirtschaftete ein höheres Ergebnis. Im Geschäftsbereich Inorganic Materials reichten die erzielten Verkaufspreisanhebungen dagegen nicht aus, die erheblich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten auszugleichen; zudem belasteten die schwächeren Währungskurse von US-Dollar und Yen. Dank der deutlich höheren Mengennachfrage ging das Ergebnis des Geschäftsbereichs Inorganic Materials nur leicht zurück.

Consumer Solutions 

Der Umsatz des Segments Consumer Solutions stieg bei deutlichen Verkaufspreisanhebungen und höherer Mengennachfrage um 8 Prozent auf 1.549 Millionen Euro. Gebremst wurde der Zuwachs dabei von den schwachen Wechselkursen für US-Dollar und Yen. Das EBIT konnte im Wesentlichen dank der weiter hervorragenden Entwicklung bei dem Futtermitteladditiv DL-Methionin um 64 Prozent auf 189 Millionen Euro nach oben geschraubt werden. Dementsprechend erwirtschaftete der Geschäftsbereich Health & Nutrition ein erheblich über Vorjahr liegendes Ergebnis. Im Geschäftsbereich Consumer Specialties litt die Ergebnisentwicklung dagegen unter den deutlich gestiegenen Rohstoffkosten; das EBIT blieb unter dem Vorjahreswert. Schwierig blieb die Ergebnissituation bei den Superabsorbern, wo neben den deutlich höheren Rohstoffkosten erheblicher Mengendruck bestand.

Specialty Materials

Das Segment Specialty Materials erhöhte seinen Umsatz um 2 Prozent auf 1.575 Millionen Euro. Das Ergebnis wurde erheblich belastet durch den starken Eurokurs sowie erneut angestiegene Rohstoffkosten, die nur teilweise über Verkaufspreisanpassungen weitergegeben werden konnten. Dank der insgesamt stärkeren Mengennachfrage blieb das EBIT mit 151 Millionen Euro nur um 8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Geschäftsbereich Coatings & Additives erzielte ein leicht unter Vorjahr liegendes Ergebnis. Im Geschäftsbereich Performance Polymers wurden die Einbußen aus Rohstoffkosten und Währungseinflüssen teilweise durch erfolgreiche Kosteneinsparungsmaßnahmen aufgefangen, das EBIT blieb jedoch unter Vorjahr.

Energy

Der Umsatz des Segments Energy nahm vor allem aufgrund der höheren Kohlepreise und dadurch gestiegener Stromabsatzpreise um 16 Prozent auf 1.713 Millionen Euro zu. Das EBIT kletterte um 13 Prozent auf 301 Millionen Euro. Das Geschäftsgebiet Power erwirtschaftete ein EBIT deutlich über Vorjahr. Die Inlandskraftwerke profitierten von höheren Ergebnissen aus frei vermarktbaren Stromerzeugungsleistungen. Die Auslandskraftwerke konnten dank gestiegener Kohlepreise und in diesem Zusammenhang höherer Strompreise ein verbessertes Ergebnis beisteuern. Im Geschäftsgebiet Renewable Energies blieb das EBIT durch die Veräußerung von Randaktivitäten erwartungsgemäß unter Vorjahr. Im Geschäftsgebiet Trading stieg der Umsatz infolge der höheren Kohlepreise um 23 Prozent auf 540 Millionen Euro. Das EBIT erreichte 32 Millionen Euro nach 19 Millionen Euro im Vorjahreshalbjahr.

Real Estate 

Im Segment Real Estate nahm der Umsatz vor allem aufgrund höherer Verkäufe im Bauträgergeschäft um 4 Prozent auf 170 Millionen Euro zu. Das EBIT stieg gegenüber dem Vorjahr um 47 Millionen Euro auf 86 Millionen Euro. Zu dieser deutlichen Verbesserung trugen maßgeblich zwei Faktoren bei: Im ersten Quartal wurden die Ergebnisse aus im Geschäftsjahr 2007 vereinbarten Verkäufen von Gewerbeimmobilien realisiert. Außerdem erfolgte erstmals die Einbeziehung von THS, die seit Dezember 2007 at Equity bilanziert wird. Im Bestandsmanagement wurde vor allem dank geringerer Instandhaltungsaufwendungen ein höheres Ergebnis erzielt. Das Bauträgergeschäft erwirtschaftete aufgrund deutlich über Vorjahr liegender Übergaben von Wohneinheiten ein spürbar verbessertes Ergebnis.

Mitarbeiter nach Segmenten

Informationen zum Konzern

Evonik Industries ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien. Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Spezialchemie, Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbaren Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Kreativität, Spezialistentum, kontinuierliche Selbsterneuerung und Verlässlichkeit sind unsere Stärken. Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Rund 43.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von rund 14,4 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von über 1,3 Milliarden Euro.

Rechtlicher Hinweis

Soweit wir in dieser Pressemitteilung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Prognosen oder Erwartungen der Aussagen mit bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheit verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können je nach Veränderung der Rahmenbedingungen abweichen. Weder Evonik Industries AG noch mit ihr verbundene Unternehmen übernehmen eine Verpflichtung, in dieser Mitteilung enthaltene Prognosen, Erwartungen oder Aussagen zu aktualisieren.