Pressemitteilung
Corporate Press
18. Dezember 2010

Evonik und Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr unterzeichnen Kaufvertrag über 51 Prozent der Anteile von Evonik Steag GmbH

• Klaus Engel, Vorsitzender des Evonik-Vorstandes:
"Damit ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zum Spezialchemiekonzern getan."

• Dr. Hermann Janning, Sprecher des Stadtwerke-Konsortiums Rhein-Ruhr: "Wir wollen die Steag zur größten kommunalen Erzeugungsplattform in Deutschland ausbauen."

Im Zuge der strategischen Ausrichtung auf die Spezialchemie wird sich Evonik Industries AG von 51 Prozent der Anteile an der Evonik Steag GmbH, in der die Energieaktivitäten des Konzerns gebündelt sind, trennen. Einen entsprechenden Kaufvertrag haben Evonik und ein Konsortium aus sieben Stadtwerken unterzeichnet. Insgesamt wird Steag dabei mit einem Unternehmenswert von 3,770 Milliarden € bewertet. Hierin sind über den Wert des Eigenkapitals hinaus insbesondere die Minderheitsanteile sowie Nettofinanzschulden und Pensionsverpflichtungen der Steag enthalten. Der Kaufpreis für 51 Prozent des Eigenkapitals an der Evonik Steag GmbH beträgt 649 Millionen €. Etwaige Änderungen der Nettofinanzschulden und des Nettoumlaufvermögens zum Jahresende 2010 können noch zu Anpassungen dieses Kaufpreises führen. Der Vertrag steht seitens Evonik unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates, dem ein Beschluss des Kuratoriums der RAG-Stiftung vorausgehen wird; beides wird im Januar 2011 erwartet. Bei planmäßiger Erteilung der erforderlichen Zustimmung sowie der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden ist das Closing zum Ende des 1. Quartals 2011 zu erwarten.

Ferner hat Evonik mit dem Stadtwerke-Konsortium eine Vereinbarung abgeschlossen, die es erlaubt, die weiteren 49 Prozent an der Evonik Steag GmbH nach Ablauf einer Haltefrist von bis zu fünf Jahren zu einem Kaufpreis von 594 Millionen € an die Stadtwerke zu veräußern. Diese Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrates von Evonik, dem ein Beschluss des Kuratoriums der RAG-Stiftung vorausgehen wird. Auf Seiten der lokalen Energieversorgungsunternehmen ist die Zustimmung der Aufsichtsräte und der Stadträte der jeweiligen Kommunen erforderlich.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung sagte Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industrie AG: "Wir freuen uns sehr, dass wir künftig mit dem Stadtwerke-Konsortium einen starken, kompetenten Partner für unser Energiegeschäft haben. Die Stadtwerke wollen die Steag als Ganzes erhalten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Steag erhalten damit einen verlässlichen neuen Mehrheitseigentümer, der das Wachstumspotenzial des Unternehmens nutzen sowie seine Wettbewerbsposition nachhaltig stärken wird." Engel weiter: "Wir sind überzeugt, dass die lokalen Energieversorgungsunternehmen eine hervorragende Expertise im Vertrieb von Energie haben. In einigen Regionen des Ruhrgebietes erreichen sie teilweise bis zu 90 Prozent der Endkunden. Das stärkt das Geschäft der Steag. Aus der Partnerschaft mit dem Stadtwerke-Konsortium kann damit eine neue starke ‚Nummer 5’ im deutschen Energiemarkt erwachsen." Der Evonik-Chef betonte: "Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung hat Evonik einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem reinen Spezialchemiekonzern vollzogen." Die Verkaufserlöse werden für den wertorientierten Ausbau des Chemiegeschäfts sowie eine Verbesserung des Finanzprofils verwendet. Bereits heute steht das Chemiegeschäft von Evonik für rund 80 Prozent des Gesamtumsatzes sowie des EBITDA des Konzerns.

Für das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr verdeutlicht Dr. Hermann Janning, Vorstandsvorsitzender des Konsortialführers Stadtwerke Duisburg AG, die Strategie der beteiligten Unternehmen: "Unser Ziel ist es, die Steag im Inland zur größten kommunalen Erzeugungsplattform sowohl im konventionellen als auch im regenerativen Bereich auszubauen." In diesem Zusammenhang strebt das Stadtwerke Konsortium einen ökologischen Aus- und Umbau des derzeit stark auf Steinkohle fokussierten Kraftwerksparks der Steag an. Janning: "Hierzu werden wir sowohl in umweltfreundliche Gas- und Dampfkraftwerke als auch in erneuerbare Energien investieren. Dies unterstützt die Sicherung und den Ausbau des Kerngeschäftsfelds der Steag in Deutschland."

Zur Evonik Steag GmbH:

In der Evonik Steag GmbH sind die Aktivitäten der Strom- und Wärmeerzeugung sowie kraftwerksnaher Dienstleistungen gebündelt. Zu den Kernkompetenzen zählen Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb effizienter Kraftwerke für fossile Brennstoffe. Als netzunabhängiger Stromerzeuger betreibt Evonik Steag GmbH in Deutschland an acht Standorten neun Steinkohlekraftwerke sowie zwei Raffineriekraftwerke mit einer installierten Gesamtkapazität von 8,2 Gigawatt. Im Ausland betreibt das Unternehmen drei Steinkohlekraftwerke in der Türkei, auf den Philippinen sowie in Kolumbien mit einer installierten Gesamtkapazität von 1,7 Gigawatt. Im Zukunftsmarkt Erneuerbare Energien hat das Unternehmen in Deutschland bei der Erzeugung von Strom und Wärme aus Grubengas, Biomasse und Geothermie eine führende Stellung. Mit global ausgerichteten Ingenieurdienstleistungen vertieft Evonik Steag auch länderspezifisches Markt-Know-how in der Energie und entwickelt daraus neue Ansätze für Kraftwerksprojekte.

Die Evonik Steag-Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2009 mit 4.820 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,615 Milliarden € und ein EBITDA von 502 Millionen €.

Zum Stadtwerke-Konsortium:

Das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr ist ein Zusammenschluss der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21), der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21), der Energieversorgung Oberhausen AG (evo), der Stadtwerke Bochum GmbH, der Stadtwerke Essen AG, der Stadtwerke Dinslaken GmbH und der Stadtwerke Duisburg AG. Als lokale Energiedienstleister sind die Unternehmen Partner für die Versorgung von Privat- und Gewerbekunden mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme im Ruhrgebiet, dem größten Ballungsraum Deutschlands. Im Geschäftsjahr 2009 setzten die Konsortialunternehmen zusammen rund 7.100 Gigawattstunden Strom sowie 3.000 Gigawattstunden Fernwärme ab und erwirtschafteten mit circa 6.900 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 2,9 Milliarden €.

Informationen zum Konzern

Evonik Industries ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland. In unserem Kerngeschäft Spezialchemie sind wir eines der weltweit führenden Unternehmen. Zudem ist Evonik Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbaren Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Kreativität, Spezialistentum, kontinuierliche Selbsterneuerung und Verlässlichkeit bestimmen die Leistungskraft unseres Unternehmens.

Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Rund 39.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 13,1 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 2,0 Milliarden Euro. 

Soweit wir in dieser Pressemitteilung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Prognosen oder Erwartungen der Aussagen mit bekannten oder unbekannten Risiken und Ungewissheit verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen können je nach Veränderung der Rahmenbedingungen abweichen. Weder Evonik Industries AG noch mit ihr verbundene Unternehmen übernehmen eine Verpflichtung, in dieser Mitteilung enthaltene Prognosen, Erwartungen oder Aussagen zu aktualisieren.