Pressemitteilung
Corporate Press
11. Februar 2011

Fast 5.000 Kilometer durch Australien - Pionierfahrt des "Wind Explorers"

  • Deutsche Extremsportler stellen drei neue Bestmarken auf
  • Erste nahezu emissionsfreie Kontinentaldurchquerung eines Wind-Elektrofahrzeugs
  • Stromkosten auf der Gesamtstrecke von gerade einmal 10 Euro
  • Pioniergeist und deutsche Hochtechnologie lassen Pilotentraum wahr werden
  • Lithium-Ionen-Batterien und Leichtbau als Erfolgsbasis

Sydney/Essen. "Wir sind mächtig stolz. Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen", erklärten die beiden deutschen Extremsportler Dirk Gion und Stefan Simmerer gestern am Ende einer zweieinhalbwöchigen Pionierfahrt quer durch Australien. Die beiden Piloten legten die Strecke von Albany am indischen Ozean nach Sydney mit ihrem "Wind Explorer", einem Leichtbau-Elektromobil, innerhalb von 17 Tagen zurück und stellten auf der Gesamtstrecke über rund 4900 Kilometer drei neue Bestmarken auf: die erste Kontinentaldurchquerung eines mit Wind und Lithium-Ionen-Batterien angetriebenen Fahrzeugs, die längste nur mit Windkraft zurückgelegte Gesamtstrecke sowie die höchste, nur mit Windkraft an Land gefahrene Kilometerleistung innerhalb von 36 Stunden. "Und das alles ressourceneffizient und fast klimaneutral", so Simmerer. Ihr "Wind-Explorer" wird durch Lithium-Ionen-Batterien angetrieben, die - wann immer die Windverhältnisse es erlauben - durch eine mobile Windkraftanlage wieder aufgeladen werden. Nur in Ausnahmefällen wurde auf Strom aus herkömmlichen Quellen zurückgegriffen. So kam der 200 Kilogramm leichte Wind Explorer für die fast 5000 Kilometer auf eine Stromrechnung von gerade einmal 10 Euro.

Die Vision zu dieser Rekordfahrt hatten Gion und Simmerer im Sommer vergangenen Jahres. Und bereits Wochen später fanden sie notwendige Partner aus der deutschen Wirtschaft, federführend die Evonik Industries AG aus Essen. So sorgte der Essener Industriekonzern unter anderem für die Leichtbau-Karosserie sowie die leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie. Das Batteriepaket mit einer Leistung von acht Kilowattstunden ermöglicht dem "Wind-Explorer" bei anspruchsvollen 60 Grad in der Sonne Reichweiten von rund 400 Kilometern. "Das Team um Dirk Gion und Stefan Simmerer hat Großartiges geleistet. Hier zeigt sich, wozu Pioniergeist und deutsche Hochtechnologie fähig sind", gratulierte Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik.

"Der Wind Explorer ist ein Fahrzeug, das aus der Zukunft zu kommen scheint. Es funktioniert aber schon heute", sagte Gion. Das Besondere: Der "Wind-Explorer" ist ein Elektromobil, das seine Steckdose immer dabei hat. Ist die Batterie leer, können die Piloten die Akkus je nach Windsituation über eine mobile Windkraftanlage oder über das herkömmliche Stromnetz aufladen. Windrad und ein sechs Meter hoher Teleskopmast aus Bambus sind innerhalb einer halben Stunde aufgestellt. Zusätzlich zum Windstrom kann der "Wind-Explorer" mit Kites (Lenkdrachen) angetrieben werden. Auf diese Art erreichte das Leichtbau-Fahrzeug beim Durchqueren der vier Bundesstaaten Western Australia, South Australia, Victoria und New South Wales eine Höchstgeschwindigkeit von rund 80 Stundenkilometern.

Aufgebrochen war das Fahrerduo in Perth am 21. Januar. Nach verschiedenen Tests auf den ersten 500 Kilometern begann die eigentliche Fahrt dann am 26. Januar in Albany. Die ersten 800 Kilometer bis zur Nullarbor-Ebene legten die beiden Fahrer ausschließlich elektrisch zurück. Dann ermöglichten starke Winde den Einsatz von Lenkdrachen. An der Südküste schließlich stellte der Wind Explorer am 30. Januar mit gefahrenen 493 Kilometern seine beste Tagesweite auf. "Es ist toll zu sehen, wie man mit Leichtbau und Lithium-Ionen-Technologie eine Antwort auf das Problem der Klimaerwärmung geben kann", sagte Simmerer.

Für Gion und Simmerer war die Rekordfahrt von Albany nach Sydney nicht das erste Abenteuer. Gion sorgte bereits 2004/2005 mit dem Kiteboard-Projekt "Earthflyer" in Australien und 2006 als Wasserskifahrer hinter dem Kreuzfahrtschiff "MS-Deutschland" für Schlagzeilen. Simmerer hatte 1997 als erster Mensch die asiatische Kältewüste Chang Tang durchquert und den Zangser Kangri (6551 Meter) bestiegen. Später leitete er Expeditionen in Südamerika, Afrika und Kamschatka.

Für die deutsche Industrie bieten Pionierprojekte wie der "Wind Explorer" eine gute Möglichkeit, eigene Technologien unter höchsten Belastungen zu testen und damit ihren Know how-Vorsprung auszubauen. Insbesondere der Wettbewerb in der Automobilbranche, die zunehmend auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge setzt, ist intensiv und umkämpft. Neue Leichtbau-Werkstoffe wie das im Wind Explorer verbaute ROHACELL® und intelligente Reifentechnologien, die den Rollwiderstand minimieren, sind hochbegehrt und kommen beim "Wind Explorer" zum Einsatz. Doch das Rennen um die E-Mobilität der Zukunft wird vor allem über die Batteriekompetenz entschieden. "Hier wollen wir mit unserer Tochter Li-Tec zum europäischen Marktführer für Batteriezellen aufsteigen", sagte Evonik-Chef Dr. Engel.

Informationen zum Konzern

Evonik Industries ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland. In unserem Kerngeschäft Spezialchemie sind wir eines der weltweit führenden Unternehmen. Zudem ist Evonik Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbaren Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Kreativität, Spezialistentum, kontinuierliche Selbsterneuerung und Verlässlichkeit bestimmen die Leistungskraft unseres Unternehmens.

Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Rund 39.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 13,1 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 2,0 Milliarden Euro.

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