Pressemitteilung
Corporate Press
2. Juli 2009

Erfolgreiche Kesseldruckprobe in Walsum 10

• Meilenstein im Kraftwerksbau erreicht
• Festakt mit NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben
• Hocheffiziente Anlage mit Wirkungsgrad von mehr als 45 Prozent

Ein wesentlicher Meilenstein ist erreicht: Der neue Steinkohlekraftwerksblock „Walsum 10“ hat seine Kesseldruckprobe erfolgreich absolviert. Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit konnten die Auftraggeber, der Essener Industriekonzern Evonik Industries AG und der niederösterreichische Energieversorger EVN AG, zusammen mit dem Energieanlagenbauer Hitachi Power Europe GmbH (HPE) den Festakt in Duisburg-Walsum feiern. Mehr als 300 Gäste nahmen an der offiziellen Zeremonie teil, unter ihnen auch NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

„Den wichtigsten landesspezifischen Beitrag zum Klimaschutz kann die Erneuerung des Kohlekraftwerksparks leisten. Zu hocheffizienten, modernsten Kohlekraftwerken wie Walsum 10 gibt es keine Alternative“, sagte Wirtschaftsministerin Christa Thoben. Die Landesregierung setze auf moderne Kraftwerkstechnologien, weil sie maßgeblich zur Reduktion des CO2-Ausstoßes in Nordrhein-Westfalen bis 2020 beitragen sollen. 

„Um eine sichere und wirtschaftliche Stromversorgung zu gewährleisten, ist Steinkohle auch in Zukunft unverzichtbar. Mit hocheffizienten und ressourcen¬schonenden Anlagen wie Walsum 10 werden wir zudem unserer Verantwortung in punkto Klimaschutz gerecht“, so Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstandes der Evonik Industries AG. Gegenüber bisherigen Kraftwerken benötige der neue Block – aufgrund des höheren Wirkungsgrades – weniger Brennstoff für die gleiche Leistung. Dies schone nicht nur wertvolle Ressourcen, betonte Dr. Engel, sondern reduziere gleichzeitig auch die spezifischen CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung.

„Überall in Europa werden leistungsfähige und sichere Kraftwerke mit höchsten Umweltstandards benötigt“, erklärt Dr. Burkhard Hofer, Vorstandsvorsitzender der EVN AG. „Dieses Projekt ist daher auch ein wichtiger Schritt, um für die künftigen Herausforderungen des europäischen Strommarktes gut gerüstet zu sein.“

Für den Anlagenbauer Hitachi Power Europe sei Walsum 10 eine wichtige Referenz, erklärt Klaus-Dieter Rennert, Vorsitzender der HPE-Geschäftsführung: „Der Neubau belegt, dass Hitachi Power Europe nicht nur über technologisch hochwertige und wettbewerbsfähige Produkte verfügt, sondern gleichzeitig ein erfahrener Spezialist für Komplettlösungen im Kraftwerksbereich ist.“

Mit einem Wirkungsgrad von mehr als 45 Prozent gehört das Steinkohlekraftwerk nach der Fertigstellung zu den weltweit modernsten seiner Art. Rund 820 Mio. Euro investieren Evonik Industries AG und EVN AG in den Neubau, der Steinkohleblock wird schlüsselfertig von Hitachi Power Europe in Duisburg-Walsum an einem bestehenden Kraftwerksstandort von Evonik errichtet. Die Inbetriebnahme ist für 2010 geplant.

Das aufwändigste Einzelbauteil des Kraftwerks ist der rund 106 Meter hohe Großdampferzeuger (Kessel). Im Großdampferzeuger wird künftig extrem heißer (über 600 Grad Celsius) und unter sehr hohem Druck (ca. 274 bar) stehender Wasserdampf erzeugt. Der Dampf strömt anschließend in eine Turbine, ein angeschlossener Generator wandelt die Bewegungsenergie in elektrische Energie um. Die Kesseldruckprobe bescheinigt nun offiziell, dass der Kessel den hohen Drücken standhält. Das entsprechende Zertifikat hat der TÜV Nord ausgestellt. Rund 9.900 Tonnen Stahl wurden dort verbaut, die Gesamtlänge der Rohrleitungen beträgt etwa 450 km, insgesamt 35.000 Schweißnähte mussten am Druckteil gesetzt werden.

Erreicht wird der hohe Wirkungsgrad von mehr als 45 Prozent durch moderne Werkstoffe – dadurch lassen sich höhere Temperaturen und Drücke im Kessel realisieren. Außerdem verringern viele Einzelmaßnahmen den elektrischen Eigenbedarf des Kraftwerksblocks. Zum Vergleich: Steinkohlekraftwerke in Deutschland haben im Durchschnitt einen Wirkungsgrad von 38 Prozent, weltweit beträgt der Wirkungsgrad sogar nur etwa 30 Prozent.

Der Kraftwerksneubau hat erhebliche Beschäftigungseffekte für das Energieland Nordrhein-Westfalen und im Besonderen für das Ruhrgebiet. Zahlreiche Hersteller von Kraftwerkskomponenten haben ihren Sitz an Rhein und Ruhr, so dass erhebliche Teile der Investitionssumme zur Stärkung der regionalen Wirtschaft beitragen. Auch große Teile der notwendigen Infrastruktur, z.B. Straßen und Bau- und Erdarbeiten, mit einem insgesamt zweistelligen Millionenvolumen wurden und werden von Unternehmen der Region verrichtet. In Spitzenzeiten waren auf der Baustelle mehr als 1.500 Handwerker, Techniker und andere Fachleute im Einsatz. Nach der Inbetriebnahme entstehen 60 zusätzliche und langfristige Arbeitsplätze am Standort.


Zahlen und Fakten zu Walsum 10:

Installierte Leistung 750 MW-Klasse
Wirkungsgrad über 45 Prozent
Investitionsvolumen rd. 820 Mio. Euro
Brennstoff Steinkohle
Grundsteinlegung 20. November 2006
Geplante Inbetriebnahme 2010


Informationen zu den Unternehmen

Evonik Industries ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien. Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Spezialchemie, Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbaren Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Kreativität, Spezialistentum, kontinuierliche Selbsterneuerung und Verlässlichkeit sind unsere Stärken. Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Rund 41.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von rund 15,9 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 2,2 Milliarden Euro.


EVN AG ist ein internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Den Kunden bietet EVN auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit seinem Angebot sichert und verbessert EVN die Lebensqualität von über drei Millionen Kunden in 18 Ländern.


Hitachi Power Europe GmbH (HPE), eine Tochtergesellschaft von Hitachi, Ltd., plant und baut fossil befeuerte Kraftwerke und gehört mit ihren Referenzen zu den Markt- und Technologieführern. Der Energieanlagenbauer liefert auch Kernkomponenten wie etwa Großdampferzeuger, Umwelttechnik, Turbinen und Mahlanlagen. Seit 2007 hat das Unternehmen seinen Sitz am Innenhafen in Duisburg / Nordrhein-Westfalen und beschäftigt (inklusive Beteiligungsgesellschaften und Fertigungsbetriebe) rund 1.800 Mitarbeiter. Hitachi Power Europe ist innerhalb des Hitachi-Konzerns für die Märkte in Europa, in den ehemaligen GUS-Staaten, in Afrika sowie im Nahen Osten verantwortlich.

Rechtlicher Hinweis

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