Pressemitteilung
Corporate Press
15. Juli 2010

Geprüfte Nachhaltigkeit: TÜV Rheinland zertifiziert vergleichende Ökostudie von Evonik über Aminosäuren in der Tierernährung

Wer dem Futter von Geflügel und Schweinen Aminosäuren von Evonik Industries beimischt, sorgt nicht nur für eine ausgewogenere Ernährung der Tiere, sondern schont auch Ressourcen und Umwelt. Zu diesem Ergebnis kommt Evonik in einer vergleichenden Ökobilanz, die der TÜV (Technischer Überwachungsverein) Rheinland als weltweit anerkannter, unabhängiger Gutachter nun zertifiziert hat. Evonik ist der einzige Hersteller von Aminosäuren für die Tierernährung, der seine Produkte – Methionin, Lysin, Threonin und Tryptophan – einer vergleichenden Ökobilanz unterzogen und mit alternativen Rohstoffen wie Sojamehl oder Rapsschrot verglichen hat. Eine solche Ökobilanz erfasst und bewertet Umweltauswirkungen und Energie- und Rohstoffverbrauch über den gesamten Lebenszyklus – angefangen bei der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung der Aminosäuren bis hin zur landwirtschaftlichen Nutzung der von den Tieren verursachten Gülle.

"Das Zertifikat des TÜV Rheinland belegt, dass wir alle Umweltauswirkungen sorgfältig und unvoreingenommen bilanziert haben", sagt Dr. Reiner Beste, Leiter des Geschäftsbereichs Health & Nutrition von Evonik. "Damit lassen die Ergebnisse nur einen Schluss zu: Der Zusatz unserer Aminosäuren zum Tierfutter ist eine äußerst nachhaltige Form, um Tiere gesund zu ernähren und so die wachsende Weltbevölkerung mit Eiern und Fleisch zu versorgen – und dabei möglichst wenig Spuren in der Umwelt zu hinterlassen."

Aminosäuren sind lebensnotwendig für Mensch und Tier: Sie sind die Bausteine der Proteine, die zum Beispiel Muskelgewebe, Haare und Federn aufbauen. Proteine sind ferner für den Stoffwechsel aller Organismen essentiell. Damit der Körper die Proteine produzieren kann, müssen die Aminosäuren in den richtigen Mengen vorliegen – sobald eine fehlt, stoppt die Proteinsynthese, und die übrigen Aminosäuren werden ungenutzt ausgeschieden. Weil gängige Futtermittel wie Weizen und Gerste immer Defizite an einer oder mehreren Aminosäuren aufweisen, sind die Folgen beträchtlich: Die Tiere brauchen mehr Futter, weil sie dieses schlechter verwerten. Entsprechend produzieren sie auch mehr Gülle, die das Grundwasser mit Nitrat und die Luft mit Ammoniak belastet.

Diese Defizite lassen sich durch Zusatz von proteinreichen Rohstoffen wie Sojamehl, Rapsschrot, Fischmehl oder Aminosäuren ausgleichen. Der jetzt zertifizierten vergleichenden Ökobilanz von Evonik zufolge ist die Zugabe von Aminosäuren für die Umwelt am günstigsten. Wird zum Beispiel statt Soja- oder Rapsschrot dem Futter DL-Methionin beigemischt, sinkt die Emission von Ammoniak um den Faktor 26, die Emission von Treibhausgasen um den Faktor 23 und Emission von Nitrat immerhin noch um den Faktor 7. Zusätzlich wird der Energieverbrauch auf ein Sechstel reduziert. Die Begründung: Wer DL-Methionin verfüttert, kann heimischen Weizen an Stelle von importiertem Sojaschrot als Nährstoffquelle nutzen. So entfallen die energieintensive Verarbeitung der Sojabohnen und der Import aus den Haupterzeugerländern USA, Brasilien und Argentinien, wo zudem immer mehr Anbaufläche benötigt wird.

Diese umweltpolitischen Aspekte werden künftig an Bedeutung gewinnen. Schon jetzt müssen fast 7 Milliarden Menschen ernährt werden, und die FAO (Food and Agriculture Organization) geht davon aus, dass der weltweite Verbrauch an Fleisch von derzeit 37,4 kg pro Kopf und Jahr auf 52 kg im Jahr 2050 ansteigen wird. Eine hocheffiziente und damit ressourcenschonende Produktion auf möglichst geringer Anbaufläche wird deswegen immer wichtiger.

"Eine nachhaltige Ernährung der Weltbevölkerung setzt voraus, dass wir möglichst effizient mit unseren Ressourcen umgehen", sagt Beste. "Mit der zertifizierten vergleichenden Ökobilanz führen wir den Nachweis, dass wir mit unseren Aminosäuren dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Damit schaffen wir auch Transparenz – der Kunde kann so genau nachvollziehen, wie sich das von ihm gekaufte Produkt auf die Umwelt auswirkt."

Bereits 2002 hatte der Geschäftsbereich Health & Nutrition eine erste Ökobilanz für DL-Methionin erstellt. Da sich in den vergangenen Jahren die Fütterungskonzepte verändert haben, wurden die Daten aktualisiert und auf alle vier für die Tierernährung wichtigen Aminosäuren ausgedehnt. Die Ökobilanz, auch Life Cycle Assessment genannt, hat sich international als anerkannte Methode für eine Bewertung der Umweltauswirkungen etabliert, weil sie als einzige ein weites Feld von Anwendungen schlüssig und länderübergreifend harmonisiert abdecken kann.

Informationen zum Konzern

Evonik Industries ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland. In unserem Kerngeschäft Spezialchemie sind wir eines der weltweit führenden Unternehmen. Zudem ist Evonik Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbaren Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Kreativität, Spezialistentum, kontinuierliche Selbsterneuerung und Verlässlichkeit bestimmen die Leistungskraft unseres Unternehmens.

 

Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Rund 39.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 13,1 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 2,0 Milliarden Euro.

Informationen zum TÜV Rheinland

TÜV Rheinland ist ein international führender Dienstleistungskonzern. An 490 Standorten in 61 Ländern auf allen Kontinenten arbeiten 13.850 Menschen und erwirtschaften einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro im Jahr. Anspruch und Leitidee des Konzerns ist die nachhaltige Entwicklung von Sicherheit und Qualität. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von TÜV Rheinland sind in ihrer Arbeit von der Überzeugung getragen, dass gesellschaftliche und industrielle Entwicklung ohne technischen Fortschritt nicht möglich ist. Gerade deshalb ist der sichere und verantwortungsvolle Einsatz technischer Innovationen, Produkte und Anlagen entscheidend. TÜV Rheinland ist seit 2006 Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen. TÜV Rheinland hat eine 140 J

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