Katalyse: Evonik und Solvias erneuern Lizenzvereinbarung

• Lizenzvereinbarung vereinfacht Geschäftsmodell für Vanadium-dotierte Edelmetallkatalysatoren

Das Geschäftsgebiet Catalysts von Evonik Industries, Essen, und die in der Schweiz ansässige Solvias AG haben ihren Lizenzvertrag über Vanadium-dotierte Edelmetallpulverkatalysatoren für die Hydrierung von Nitroverbindungen erneuert. Danach vermarktet Evonik wie bisher exklusiv die von Solvias entwickelten Katalysatoren, bietet den Kunden aber seit dem 1. Oktober 2009 ein deutlich vereinfachtes Geschäftsmodell. „Wer diese Katalysatoren von Evonik kauft, erwirbt damit nun automatisch die Rechte zur Nutzung der Technologie“, sagte Dr. Jürgen Krauter, Leiter Marketing im Geschäftsgebiet Catalysts von Evonik. „Damit entfallen zusätzliche Lizenzverträge und -gebühren. Was bleibt ist eine leistungsfähige Technologie, die auch komplizierte Nitroverbindungen sicher und mit hoher Ausbeute in Amine verwandelt.“

Mit den Vanadium-dotierten Edelmetallpulverkatalysatoren lassen sich Nitroaromaten selektiv hydrieren. Gegenüber anderen Katalysatoren haben sie den Vorteil, dass sie insbesondere Halogensubstituenten im Zielmolekül nicht angreifen. Dies bietet mehr Sicherheit bei der Handhabung von Nitroverbindungen; zudem entstehen weniger Nebenprodukte.

Für hochkomplexe Nitroaromaten bietet Evonik die Katalysatoren außerdem noch in einer zweiten Variante an, die zusätzlich mit hypophosphoriger Säure modifiziert ist. Diese Variante kommt zum Einsatz, wo andere Katalysatoren an ihre Grenzen stoßen – wenn das Zielmolekül neben Halogenen zusätzlich noch reaktionsfreudige Gruppen wie Doppel- oder Dreifachbindungen, Carbonyl- oder sogar hochreaktive Oximgruppen enthält. Auch hier hydriert der Katalysator selektiv nur die Nitrogruppe und macht so das aufwändige Arbeiten mit Schutzgruppen überflüssig.

Solvias nutzt Technologie zur Verfahrensoptimierung im Kundenauftrag

Solvias wird die Technologie weiterhin nutzen, um im Kundenauftrag Verfahren zu entwickeln und zu optimieren. „Diese Technologie ergänzt die breite Kompetenz von Solvias in der heterogenen Katalyse, die den Bogen spannt von der Entwicklung heterogener Katalysetechnologien und der Hochdruckhydrierung über die Implementierung in die Herstellungsprozesse bis hin zur Prozessentwicklung und dem Scale-up in unseren GMP-Labors“, sagte Dr. Stephan Haitz, Leiter Marketing & Sales bei Solvias. Das Schweizer Unternehmen behält damit Zugang zu der kompletten Technologieplattform für die Hydrierung von Nitrogruppen mit Vanadium-haltigen Katalysatoren. Diese Plattform umfasst sowohl die gebrauchsfertigen Vanadium-dotierten Katalysatoren, die Evonik vermarktet, als auch die sogenannten In-situ-Varianten. Letztere bestehen aus Platin-Katalysatoren, denen während der Reaktion ein Vanadiumsalz zugesetzt wird.

Über Solvias
Solvias ist ein international ausgerichtetes, unabhängiges Unternehmen mit Sitz in Basel (Schweiz). Rund 300 hoch qualifizierte Mitarbeitende tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Solvias unterstützt die Forschung und Entwicklung von neuen Wirksubstanzen und die Optimierung des Produktionsprozesses von Pharmazeutischen, Biotechnologie- und Life-Science-Unternehmen weltweit. Kunden profitieren von einem großen Angebot an Erfahrung im Bereich analytische Dienstleistungen für kleine Moleküle und biologische Präparate, Festkörperentwicklung wie Polymorphie, Salz- und Kristallisations Screening, API-Produktion im Kilomaßstab für klinische Studien bis zur Phase II, asymmetrische Synthese, chemische Hochdrucksynthesen, Reaktion mit gefährlichen Substanzen, CX-Kupplung sowie Prozessanalysentechnik (PAT).