Pressemitteilung
Corporate Press
11. September 2015

Evonik-Chef Klaus Engel: Deutschland braucht neues Leitbild

  • Grundsatzrede in Berlin zum Umgang mit Flüchtlingen
  • Für flexibles und einfaches Einwanderungsgesetz
  • Zuwanderung ist lohnende Investition in die Zukunft

Berlin. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender von Evonik, hält es angesichts des massenhaften Zustroms von Flüchtlingen für notwendig, dass sich Deutschland ein neues Leitbild gibt.
In einer Grundsatzrede vor 150 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien im Berliner China-Club sagte der Chef des Essener Spezialchemie-Unternehmens: "Deutschland ist heute das Land der Sehnsucht und Ziel millionenfachen utopischen Hoffens und Strebens."

Er erinnerte daran, dass Generationen von Deutschen und Europäern der "American Dream" bewegt habe. Der amerikanische Traum sei für den Siedler "sein Stern im Westen" gewesen. Nun stelle sich die Frage, was sei der Stern, der die Flüchtlinge heute über stürmische See nach Deutschland leite?
Der "German Dream", so der Evonik-Chef, beruhe auf dem Versprechen des Friedens. Deutschland habe sich aufgrund seiner historischen Verantwortung auf die friedliche Lösung von Konflikten verpflichtet. Dieses Friedensversprechen gründe auch auf der politischen Stabilität der sozialen Marktwirtschaft, die soziale Sicherheit sowie Teilhabe und gesellschaftliche Integration und Anerkennung durch Erwerbsarbeit und Bildung garantiert.

"Das Friedensversprechen und der Wohlstand unseres Landes üben auf Millionen Menschen eine ungeheure Anziehungskraft aus", so Engel. Vor diesem Hintergrund mache es wenig Sinn, den Menschen die in Budapest vor dem Bahnhof "Germany! Germany!" riefen, die Einreise nach Deutschland zu erschweren oder in der EU über ihre Verteilung auf andere Länder zu streiten. "Diese Menschen werden trotz aller Zäune und Auffanglager an den EU-Außengrenzen versuchen, ihren deutschen Traum zu verwirklichen."

Auf Diskussion um die finanziellen Lasten des Flüchtlingszustroms eingehend, sagte Engel, die Frage der Kosten dürfe nicht die einzige Betrachtungsweise sein. "Die Zuwanderung ist für unser Land eine lohnende Investition in die Zukunft." Deutschland brauche mehr Arbeits- und Fachkräfte und die Wirtschaft mehr Vielfalt. Nur diese Vielfalt mobilisiere die ökonomischen, kreativen und innovativen Potenziale der Gesellschaft und schaffe damit in der Wirtschaft höhere Produktivität und mehr Innovationen. "Denn mit den Menschen kommen ihre Ideen", betonte Engel.

Er bekräftigte seine Forderung nach einem modernen Einwanderungsgesetz. "Wir brauchen ein Gesetz, das transparente und einheitliche Regeln für die Arbeitsaufnahme von Zuwanderern schafft. Ein solches Gesetz soll eine freundliche Einladung sein und von dem Geist getragen werden, in unserem Land am Wachstum mitzuarbeiten und am Wohlstand teilzuhaben." Einwanderung dürfe aber nicht nur unter Kosten-Nutzen-Kalkülen betrachtet werden. Zu einer Einwanderungspolitik und einer glaubwürdigen Willkommenskultur gehöre, dass humanitäre Werte nicht aufgegeben werden. "Denn wer Menschen nur nach Leistung bewertet, der verliert die Chance auf eine Gesellschaft, die Stärken aus ihrer Vielfalt zieht. Menschlichkeit und Mitgefühl gehören untrennbar zum neuen Leitbild des Deutschen Traums", so Engel.

Den vollständigen Wortlaut der Rede finden Sie unter: http://corporate.evonik.de/de/unternehmen/management/vorstand/Pages/reden.aspx

 

 

Informationen zum Konzern

Evonik, der kreative Industriekonzern aus Deutschland, ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Profitables Wachstum und eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes stehen im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Die Aktivitäten des Konzerns sind auf die wichtigen Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz sowie Globalisierung konzentriert. Evonik profitiert besonders von seiner Innovationskraft und seinen integrierten Technologieplattformen.

Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Mehr als 33.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von rund 12,9 Milliarden € und ein operatives Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von rund 1,9 Milliarden €.

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