Pressemitteilung
Corporate Press
3. November 2009

Evonik schließt Betriebe für Cyanurchlorid und Acetoncyanhydrin im Industriepark Münchsmünster

  • Rückläufige Marktentwicklung
  • Gespräche über Sozialplan

Münchsmünster, 3. November 2009 – Evonik Industries wird die Produktion von Cyanurchlorid und Acetoncyanhydrin im Industriepark Münchsmünster einstellen. Angesichts der rückläufigen Nachfrageentwicklung in Kombination mit dem nachhaltigen Absatzmengenverlust durch die Wirtschaftskrise ist die wirtschaftliche Auslastung der Anlagen nicht mehr möglich. Die Anlagen stehen schon seit Ende 2008 still, die Mitarbeiter sind seit Anfang 2009 in Kurzarbeit. Der Beschluss steht noch unter Gremienvorbehalt.

Cyanurchlorid dient im Wesentlichen als Synthesebaustein für Herbizide, optische Aufheller, UV-Stabilisatoren und Reaktivfarbstoffe. Acetoncyanhydrin ist ein Vorprodukt zur Herstellung von Kunststoffen.

Die Mitarbeiter wurden bereits Ende Juni über die mögliche Schließung der Anlagen informiert. Ebenfalls seit dieser Zeit haben die Betriebsratsgremien Alternativen zu einer Schließung der Anlagen entwickelt und darüber intensiv verhandelt.

„Wir haben während der letzten vier Monate die konstruktiven Betriebsratsvorschläge sorgfältig geprüft“, erläutert Kai Winterer, Leiter des Geschäftsgebiets Agrochemicals & Polymer Additives. „Wir sind aber trotzdem letztlich zu dem Schluss gekommen, dass es wirtschaftlich nicht zu vertreten ist, die Produktion von Cyanurchlorid und Acetoncyanhydrin fortzuführen.“ Aufgrund der derzeitigen Marktsituation geht der Geschäftsbereich – auch bei einem Abklingen der aktuellen Krise – nicht von einer nachhaltigen Verbesserung der Nachfragesituation aus.

„Die Entscheidung, die Betriebe in Münchsmünster zu schließen, ist uns sehr schwer gefallen“, so Winterer weiter. Die betroffenen Betriebe hätten allerdings zuletzt nur noch rote Zahlen geschrieben. „In den letzten Jahren haben wir allerhand unternommen, um in Münchsmünster möglichst effizient und kostengünstig zu produzieren. Doch gegen die Marktentwicklung konnten wir die Produktion von Acetoncyanhydrin und Cyanurchlorid nicht wirtschaftlich sinnvoll aufstellen“, bedauert Dr. Gerd Wolter, Werkleiter von Evonik in Münchsmünster.

Mit den Arbeitnehmervertretern wird nun ein Sozialplan erarbeitet. „Wir sind im Zusammenhang mit den Betriebsschließungen gezwungen, mehr als 100 Arbeitsplätze abzubauen“, so Werkleiter Wolter. „Unser Leitmotiv für den Sozialplan ist aber: von Arbeit in Arbeit. Das heißt, dass wir unseren Mitarbeitern die bestmögliche Unterstützung geben wollen, damit sie im Evonik-Konzern oder außerhalb des Unternehmens schnell eine neue Arbeit finden und bald wieder eine klare Perspektive haben.“

Evonik betreibt am Standort Münchsmünster neben der Produktion von Cyanurchlorid und Acetoncyanhydrin auch eine Hopfen- und Tee-Extraktion. Die Extraktionsbetriebe, in denen etwa 40 Mitarbeiter beschäftigt sind, sollen auch weiterhin am Standort Münchsmünster produzieren.

Informationen zum Konzern

Evonik Industries ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien. Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Spezialchemie, Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbaren Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Kreativität, Spezialistentum, kontinuierliche Selbsterneuerung und Verlässlichkeit sind unsere Stärken. Evonik ist in mehr als 100 Ländern der Welt aktiv. Rund 41.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von rund 15,9 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBITDA) von rund 2,2 Milliarden Euro.

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