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Mit Algen gegen Überfischung

30 Prozent der weltweiten Fischbestände gelten als überfischt. Ein Grund: Große Teile des Fangs werden zu Fischfutter in Aquakulturen weiterverarbeitet. Das Joint Venture von Evonik und DSM, Veramaris, soll dabei helfen, dass jährlich 1,2 Millionen Tonnen Fisch nicht zu Futter verarbeitet werden.

Jedes Jahr werden den Meeren 16 Millionen Tonnen Sardellen und andere kleine Fische aus dem Meer gefischt. Die landen jedoch nicht auf den Tellern von Menschen, sondern werden zu Fischöl und Fischmehl verarbeitet. Insbesondere in der Lachszucht, die in Aquakulturen erfolgt, wird Fischöl als Futtermittel benötigt.

Die Bestandteile, die Fischöl so wichtig für die Lachszucht machen, heißen EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Es handelt sich um Omega-3-Fettsäuren, die für Lachse lebensnotwendig sind. Ihren Ursprung haben die Omega-3-Fettsäuren in Meeresalgen. Kleinstlebewesen wie Krill ernähren sich von den Algen und werden wiederrum von Fischen gefressen. So gelangen EPA und DHA am Ende ins Fischöl.

Das Algenöl, das von Evonik in einem Joint Venture mit dem niederländischen Unternehmen DSM entwickelt wurde, verkürzt den Weg der Omega-3-Fettsäuren. Die Forscher der beiden Unternehmen haben einen Weg gefunden, EPA und DHA direkt aus den Algen zu gewinnen. Somit entfällt der Umweg über den Krill und die Fische.

Die erste Anlage zur Herstellung von Algenöl feierte kürzlich Richtfest. Ab 2019 wollen Evonik und DSM dann in kommerziellen Mengen produzieren. Die Produktionskapazität der Produktionsstätte in Nebraska wird rund 15 Prozent des gesamten jährlichen Bedarfs an EPA und DHA der weltweiten Lachszuchtindustrie decken. Die werden ausreichen, um jährlich 1,2 Millionen Tonnen Fisch zu ersetzen – ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Ozeane.

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