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Grüne Chemie entsteht aus Kohlendioxid

Wertvolle Spezialchemikalien aus Kohlendioxid und grünem Strom herzustellen, das ist Ziel des Forschungsprojekts Rheticus. Damit wollen Evonik und Siemens zu einer klimaneutralen Zukunft beitragen.

Dazu bringen sie zwei Verfahren in einer künstlichen Fotosynthese aus Bioreaktor und Elektrolyseur in Marl zusammen. „Die innovative Technologie von Rheticus hat das Potenzial, zum Gelingen der Energiewende beizutragen“, sagt Thomas Haas, Projektleiter bei Evonik. „Die Plattform könnte künftig überall dort installiert werden, wo Kohlendioxid vorhanden ist – etwa an Kraftwerken oder Biogasanlagen.“

In der ersten Phase des Projekts haben die beiden Unternehmen an der technischen Machbarkeit gearbeitet. Ende 2019 startete Rheticus II, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert wird.

Kernkompetenz von zwei Unternehmen

Beide Unternehmen bringen dort ihre jeweilige Kernkompetenz ein: Siemens steuert den weltweit ersten Kohlendioxid-Elektrolyseur bei. Er verarbeitet im ersten Schritt das Gas und Wasser mithilfe von Strom zu Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Das dabei entstehende Synthesegas wandeln spezielle Mikroorganismen in dem Bioreaktor von Evonik in wertvolle Chemikalien um. Im Testbetrieb in Marl erzeugen die Bakterien zu Forschungszwecken Butanol und Hexanol, die als Ausgangsstoffe für Spezialkunststoffe oder Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden können.

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