Der 21-jährige Sajid macht eine Ausbildung zum Chemielaboranten.
Der 21-jährige Sajid macht eine Ausbildung zum Chemielaboranten.
Verantwortung

Integration durch Ausbildung

Fremde zu Freunden machen

Evonik beschäftigt Mitarbeiter 90 verschiedener Nationalitäten. Einer davon ist Sajid Khan. Zur Internationalen Woche gegen Rassismus hat er von seiner Geschichte berichtet. Personalvorstand Thomas Wessel und Gesamtbetriebsratsvorsitzender Ralf Hermann unterzeichneten vor Ort eine Erklärung zur kulturellen Vielfalt.

Als Sajid Khan vor vier Jahren mit seiner Familie aus Bangladesch als Flüchtling nach Deutschland kam, sprach er kaum ein Wort Deutsch. Getrieben von der Hoffnung, ein neues Leben beginnen zu können, hatte er Freunde und gewohntes Umfeld zurück gelassen. Heute absolviert der 21-Jährige eine Ausbildung zum Chemielaboranten und ist Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung des Evonik-Standorts Marl. „Ich wurde von den Kollegen sofort aufgenommen und herzlich willkommen geheißen, das hat mir sehr viel bedeutet", sagt er.

Seine Geschichte hat Sajid Khan jüngst im Rahmen der Veranstaltung „Integration durch Sprache, Arbeit und Begegnung - das beste Mittel gegen Rassismus!“ erzählt. Die Veranstaltung der IG BCE fand im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. Dabei teilte er sich das Podium mit Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik, Petra Reinbold-Knape, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE, Volker Kemper, Leiter der kaufmännischen Ausbildung bei Evonik und Axel Brössel, Betriebsratsvorsitzender bei Axalta Coatings. „Die Werte, für die wir stehen, möchten wir ins Land und auch in andere Betriebe tragen. Denn was draußen in der Welt passiert, geht uns als Unternehmen an“, sagte Thomas Wessel. Petra Reinbold-Knape betonte: „Wir zeigen auf, wie die Integration in unseren Betrieben funktioniert. In den Betrieben werden Fremde zu Freunden.“ Beispiele gelungener Integration seien das beste Mittel gegen Hetze und rechte Meinungsmache.

Im Rahmen der Veranstaltung unterzeichneten Thomas Wessel und Ralf Hermann, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates von Evonik, eine gemeinsame Erklärung „zur Stärkung kultureller Vielfalt und Integration von Flüchtlingen“. Darin sichern Unternehmen und Mitbestimmung zu, die Unternehmenskultur offen und wertschätzend zu gestalten. „Wir stehen für Vielfalt und wir hoffen, mit der gemeinsamen Erklärung als Multiplikator zu agieren“, erklärte Thomas Wessel nach der Unterzeichnung. „Durch verschiedene Maßnahmen soll das Bewusstsein bei Mitarbeitern sowie Führungskräften für die kulturelle Vielfalt der Beschäftigten weiter gestärkt werden“, betonte Ralf Hermann.

Evonik wird sich über die Evonik-Stiftung mit dem Programm „Start in den Beruf“ weiter in der Flüchtlingshilfe engagieren. Das Qualifizierungsprogramm, das von den Sozialpartnern der chemischen Industrie ins Leben gerufen wurde, ist von Evonik 2015 erstmals für Flüchtlinge erweitert worden – und hat nicht nur Sajid Khan den Weg in die Berufswelt geebnet. Von 30 Flüchtlingen, die Evonik gemeinsam mit steag und Vivawest zusätzlich zu den regulären Teilneh-mern in das Programm aufgenommen hat, konnten 21 direkt eine Ausbildung bei Evonik oder bei einem anderen Unternehmen beginnen, drei besu¬chen eine weiterführende Schule und vier sind sozialversicherungspflichtig berufstätig.

In den kommenden drei Jahren wird das Unternehmen zusätzliche Plätze für „Start in den Beruf“ schaffen und die Zahl von bislang 50 auf insgesamt 90 pro Jahr erhöhen – 20 davon werden jeweils speziell für Flüchtlinge vorgehalten. Mit dem Ziel, einen Beitrag zur präventiven Bekämpfung der Ursachen von Flucht zu leisten, engagiert sich Evonik darüber hinaus gemeinsam mit der Westerwelle Foundation in Ruanda. In der Hauptstadt Kigali soll ein Gründerzentrum entstehen, das junge Menschen dabei unterstützt, eine Perspektive vor Ort zu entwickeln. 
 

Thomas Wessel (links), Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei Evonik Industries, IG-BCE-Vorstandsmitglied Petra Reinbold-Knape und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ralf Hermann unterzeichnen eine gemeinsame Erklärung zur Stärkung kultureller Vielfalt und Integration von Flüchtlingen.
Thomas Wessel (links), Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei Evonik Industries, IG-BCE-Vorstandsmitglied Petra Reinbold-Knape und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ralf Hermann unterzeichnen eine gemeinsame Erklärung zur Stärkung kultureller Vielfalt und Integration von Flüchtlingen.

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